Grauhörnchen kommen ursprünglich aus Amerika und wurden in Europa eingeschleppt.
Gibt man diese in die freie Wildbahn, spricht man von Faunenverfälschung durch invasive Arten.
In Deutschland gibt es keine freilebende Population an Grauhörnchen (Stand 01/2022), jedoch in Italien und der Schweiz, in England und Schottland. In GB wurde durch die Grauhörnchen einst der nahezu komplette Bestand an Europäischen Hörnchen vernichtet, mittlerweile gibt es dort Wiederansiedelungs-Projekte und die Grauhörnchen dürfen sogar „gekeult“ werden, sobald sie einen gewissen, ihnen zugestandenen Lebensraum überschreiten.
Als natürliche Grenze gegen die einst befürchtete Grauhörnchen-Invasion bei uns dienen einerseits die Nordsee (England) und andererseits die Alpen (Italien).
Deutschland hat als Gegenmaßnahme ein Zucht- und Importverbot für Grauhörnchen erlassen. Eventuell existieren noch „alte“ Bestände an Grauhörnchen bei deutschen Züchtern, die aber -wie alle Zuchthörnchen- nicht ausgewildert werden dürfen. Daher hat sich die einstige Befürchtung, das Europäische Eichhörnchen könnte vom Amerikanischen Grauhörnchen verdrängt werden, nicht bestätigt.
Folgende Gefahren gehen vom Grauhörnchen aus:
– sie tragen den Virus der Eichhörnchenpocken, an denen sie selber nicht erkranken, an denen die Europäischen Hörnchen aber sterben (Parapoxvirus)
– sie bekommen mehr Nachwuchs
– sie sind robuster
– sie haben weniger Fressfeinde
– sie sind nicht so anspruchsvoll hinsichtlich der Nahrungswahl
– sie nagen die Rinden der Bäume ab und zerstören somit den ursprünglichen Lebensraum der Eichhörnchen
Die angeblich in Deutschland gesichteten Grauhörnchen sind wohl Europäische Eichhörnchen im typisch silbergrauen, plüschigen Winterfell. Grauhörnchen haben aber z.B. auch im Winter keine Pinsel und sind im allgemeinen deutlich größer!